MEET THE [POOR] ARTIST
Abschlussveranstaltung der künstlerischen Residenz im FLEETSTREET-Theater (Hamburg), 01.09.-31.10.2023.
VON & MIT: Jacqueline Saki Aslan [Konzept, Künstlerische Leitung, Performance] und Marco Merenda [Performance, Co-Creation].
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Once upon a time there was a little girl who dreamt of becoming an international touring popstar. While window-shopping in Corso Vittorio Emanuele, she would picture herself singing at the Grammy Awards in a ruby red Versace gown. Yes, the one in display. Right next to the black velvet mini dress. But her father was working als Mechaniker in der Mercedes-Benz-Fabrik in Sindelfingen. Und leider müssen Träume auch immer zu Ende gehen, habibi, dafür haben wir keine Zeit, sagte die Mutter. Und du kannst ja auch nicht so gut singen, sagte der Musiklehrer aus der Dorfgrundschule. E se son rose fioriranno, sagte Zio Aldo. Wenn es Rosen sind, werden sie blühen. Aber dafür müssen Rosen jeden Tag gegossen werden, dachte das Mädchen. Und ab dem Tag begab sie sich auf die Suche nach der frischesten Wasserquelle auf dem ganzen Planeten. Und fand sie irgendwann Mitte dreißig auf den Toiletten eines Technoclubs.
Im Performanceabend MEET THE [POOR] ARTIST wurde der Zwischenstand des Rechercheprojekts Klasse und (Auf)begehren gezeigt. Im Laufe ihrer 2-monatigen Residenz im Fleetstreet-Theater haben sich die Künstler*innen Jacqueline Saki Aslan und Marco Merenda aus autobiografischer, feministisch-intersektionaler Perspektive mit Erinnerungen an und Erfahrungen von Klassismus auseinandergesetzt. Es wurden einerseits persönliche Geschichten musikalisch, literarisch, szenisch und choreografisch aufgearbeitet. Andererseits wurden empowernde Pleasure- und Care-Praktiken entwickelt, die sich aus Elementen der Pop- und Mainstream-Kultur bedienen. Dabei hat das (selbst)bewusste Üben von Ausdauer und Hingabe eine zentrale Rolle gespielt.
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Gefördert durch das Fleetstreet-Theater, die Hamburgische Kulturstiftung, die Rudolf-Augstein-Stiftung und die Behörde für Kultur und Medien Hamburg
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Fotos: ©Jonas Albrecht